Enterocolitis: Neue Medizin
Von Matthias Fritzsche
Mit der Durchfallerkrankung Enterocolitis haben wir Kaninchenzüchter leider in den letzten Jahren verstärkt zu tun gehabt. In etlichen Ländern sind bereits Impfstoffe mit mehr oder weniger Erfolg erprobt worden. Die Impfung der Kaninchen ist aber ziemlich kostspielig.
Von Prof. Heppe von der Bio-Log GmbH aus Queis (Sachsen-
Das Mittel wurde im letzten Jahr von mehreren Züchtern aus dem gesamten Bundesgebiet erprobt. Die Anwendung ist einfach. Täglich 2 Milliliter pro Liter Trinkwasser der Häsin 14 Tage vor dem Werfen geben. Täglich 5 ml auf einen Liter Trinkwasser dem gesamten Wurf vom 1. bis 35. Tag der Jungtiere oder bis zum Absetzen geben. Danach nur noch einmal wöchentlich. Ich züchte Zwergfuchskaninchen weiß und meine Frau Blaugraue Wiener. Besonders in den Jahren 2002 bis 2004 hatten wir bei beiden Rassen hohe Jungtierverluste durch Durchfälle. Dies trat verstärkt nach dem Absetzen der Jungtiere auf, jedoch waren auch Kaninchen im Alter bis zu vier Monaten betroffen.
Seit Anfang 2005 habe ich dann MariNat 2012 eingesetzt, mit dem ich nur positive Erfahrungen gemacht habe. So ist nicht ein Kaninchen an Durchfall erkrankt, wodurch die Tiere frohwüchsiger waren und eine schnellere Gewichtszunahme erreichten. Auch bei den Mutterhäsinnen traten während der Säugezeit kaum Gewichtsverluste auf. Eine Erhöhung der Jungtierzahl pro Wurf konnte ich, im Gegensatz zu anderen Züchtern, nicht feststellen.
Sicherlich kann MariNat 2012 nicht als Wundermittel angesehen werden. Auch der Züchter ist gefordert, wozu eine bestmögliche Stallhygiene mit regelmäßiger Säuberung der Boxen und eine ordnungsgemäße Lagerung von Heu, Stroh und Futtermittel gehört. Ebenso ist Wert auf eine langsame Futterumstellung im Frühjahr und Herbst zu legen. Raufutter (Heu) sollte den Tieren immer zur Verfügung stehen, wogegen der Proteingehalt im Fertigfutter (Würfel) nicht zu hoch sein sollte.
Bei ersten Anzeichen einer Enterocolitiserkrankung ist es empfehlenswert, dem betreffenden Tier 1 bis 2 ml MariNat 2012 zu verabreichen. In jedem Fall ist der Tierarzt bei Erkrankungen zu konsultieren, der über weitere Möglichkeiten der Krankheitsbekämpfung verfügt.
Erschienen im Tierwelt-Journal, Ausgabe 8, 24. Februar 2006